Techno, Partys, Sex: Erstmals gibt ein Film Einblicke in die Welt hinter den Türen des legendären Berliner KitKat Clubs – Drehstart: Sommer 2022
Produziert wird der Kinodokumentarfilm von avanti media fiction in Kooperation mit Funfarfilms.
Dabei freuen wir uns besonders über die Unterstützung durch die Nachwuchs-Talentschmiede des ZDF Kleinen Fernsehspiels und über die Finanzierung durch das Medienboard Berlin, das Land Vorarlberg und die FFA.
Regie führt Philipp Fussenegger, dem es durch seine langjährige Freundschaft mit dem Gründerpärchen gelang eine Drehgenehmigung zu bekommen für einen Ort, an dem Kameras normalerweise strikt verboten sind.
„Als Kirsten mich zum Beginn der Pandemie in einer simplen Textnachricht gefragt hat, ob ich einen Film übers Kitty drehen möchte, war für mich als Filmemacher klar: Was hier passiert, ist großes Kino“
Die Recherche und Planung des Films begann mit dem ersten Lockdown und der vorübergehenden Schließung des KitKatClubs und sollte zunächst eine Hommage an den legendären Club werde, wandelte sich aber zunehmend zu einem Film über die einzigartigen Menschen, die dahinterstehen, allen voran Kristen Krüger, die Frau, die alles zusammenhält, und ihrem Partner Simon Thaur. Dabei sollte der Film nicht spröde Reportage oder Nacherzählung werden, sondern die Magie des Clubs erlebbar zu machen.
“Ich möchte Generationen verbinden. Da sind Krüger und Thaur, die den Club 1994 gegründet haben und mit ihm im Laufe der Zeit an verschiedene Locations zogen. Aber ich möchte auch die jungen Menschen porträtieren, die heute hierherkommen. Und er will von freier Liebe, offener Sexualität und dem Finden ihrer Identität erzählen. Ein Thema, das mich schon immer umtreibt.”
Produzentin ist Cordula Kablitz-Post, die schon Christoph Schlingensief bei seinen filmischen Arbeiten begleitet hat und für die Arte-Reihe „Durch die Nacht mit…“ bekannt ist. Mit ihrer Erfolgsdoku “Weil du nur einmal lebst – Die Toten Hosen auf Tour” gewährte sie bereits intime Einblicke in den Touralltag der legendären Band, aktuell dreht sie einen Dokumentarfilm über eine deutsche Pop-Ikone, den Scooter Sänger HP Baxxter, der demnächst in die Kinos kommen wird.
“I AM THE TIGRESS” und dessen Einfühlsamkeit hatte mich bereits beeindruckt, deshalb freue ich mich besonders auf die Zusammenarbeit mit Philipp und dem Team. Der KitKatClub ist seit fast 30 Jahren eine international berühmt-berüchtigte Institution und es ist sehr spannend zu sehen, wie der Club sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat.”
Hinter der Kamera wird wieder Dino Osmanovic stehen, der schon bei I AM THE TIGRESS und Henry das nötige Feingefühl mitbrachte und mit seinem Gespür für einzigartige Bilder und einem liebevollen Auge auf die Menschen blickt, die er porträtiert. Philipp und Dino sind ein eingespieltes Team und dadurch ist es auch möglich, die nötige Intimität zu den Protagonisten herzustellen.
“Im Gegensatz zu unserem letzten Film I AM THE TIGRESS folgen wir im Film „KitKatClub – Das Leben ist ein Zirkus“ nicht nur einer Protagonistin, sondern tauchen in eine vielschichtige Welt ein, was sich auch in der Komplexität der Kamera widerspiegelt. Das wird eine Herausforderung, auf die ich mich besonders freue.”
Unterstützt werden sie dabei von Autorin Susanne Heuer, die selbst als queerfeministische Performerin und Showkünstlerin Teil der Berliner Szene ist und den Club von dieser Seite her kennt. Sie bereichert das Team nicht nur durch ihre Perspektive als Künstlerin und queere Frau, sondern tritt einfühlsam in den Diskurs mit den Akteur*Innen und kehrt die gesellschaftliche Relevanz der einzelnen Geschichten heraus.
“Für mich ist das Spannende an dieser Doku das Eintauchen in den Club mit seinen Licht- und Schattenseiten. Clubkultur ist für mich das Sich-Selbst-Auflösen, das immer auch die Gefahr des Sich-Selbst-Verlierens in sich trägt. Auf der einen Seite der wummernde Techno, die wogenden Körper, die verrückten Shows und man wird Teil eines elitären Clubs derer, die es am Türsteher vorbei in die heiligen Hallen des Clubs geschafft haben. Das hat natürlich eine Anziehungskraft. Auf der anderen Seite sind da die Schattenseiten eines solchen ‘Hedonismus’: sexual Predators und heteropatriarchale Strukturen unter dem Deckmantel sexueller Selbstbestimmtheit. Darüber werden wir sprechen müssen.”
Mit “KitKatClub – das Leben ist ein Zirkus” möchten wir ein buntes und feinsinnig erzähltes Arthouse Kino kreieren, das es erlaubt in den berühmten Club einzutauchen und gleichzeitig mehr zu lernen über Sexpositivität und nicht zuletzt über die Suche nach Liebe und Selbstverwirklichung.